Was sich verändert, drängt sich der Aufmerksamkeit unvergleichlich viel mehr auf, als was beim Alten bleibt. Nicht das Subjekt tut, vielmehr tut sich die Sache selbst vermittels des Subjekts. Boehm (Hg. Das Gebiet der grammatischen Auslegung ist das Verständnis der Sprache des Textes. Wollen wir die Herrscherkunst in Eins vermengen mit der deutenden, Befehle ausrufenden, oder mit der Wahrsagekunst und Heroldskunst und vielen andern verwandten Künsten, denen ebenfalls ein Gebieten zukommt?)Vgl. https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=18583Die nächste Ausgabe erscheint am 7. […] Die folgenden Untersuchungen glauben damit einer Einsicht zu dienen, die in unserer von schnellen Verwandlungen überfluteten Zeit von Verdunkelung bedroht ist. Es widerfährt ihm mehr, als ihm lieb ist: „Das Subjekt des Spiels sind nicht die Spieler, sondern das Spiel kommt durch die Spieler lediglich zur Darstellung.“Alternativ zur Heidegger-Gadamer-Tradition hat sich Diltheys Hermeneutik in Abgrenzung zu Husserl und Heidegger bei Misch, Lipps und Bollnow entwickelt.
1162 Seiten, 259,00 EUR. Der Zirkel, dass ich a, b, c und so weiter nur durch A erkennen kann, aber dieses A selbst wieder nur durch a, b, c usf., ist unauflöslich, wenn beide A und a, b, c als Gegensätze gedacht werden, die sich wechselseitig bedingen und voraussetzen, nicht aber ihre Einheit anerkannt wird, so dass A nicht erst aus a, b, c usf. Es ist das Ereignis, das ganz Unmittelbare, vergleichbar nur der Erfahrung des Schönen in der Kunst. Die psychologische Auslegung will die Subjektivität des Autors und seiner Gedanken aus der Totalität seines Lebens heraus verstehen. Er ist in einen Lebenszusammenhang mit tradierten Regeln hineingeboren. Was das Werkzeug der Methode nicht leistet, muß vielmehr und kann auch wirklich durch eine Disziplin des Fragens und des Forschens geleistet werden, die Wahrheit verbürgt.“ Widerspruch ausgelöst haben vor allem Gadamers Behauptung einer autoritativen Geltung klassischer Texte und Kunstwerke gegenüber dem Gegenwartshorizont sowie seine Wendung gegen ein methodisches Instrumentarium, das die Gewinnung von Objektivität und Wahrheit in den Geisteswissenschaften sichern soll.Mit der Setzung eines Ergänzungsverhältnisses von „erklärenden“ Naturwissenschaften und „verstehenden“ Geisteswissenschaften verbindet „Für sie ergibt sich von Anfang an die Notwendigkeit, zugleich mit der hermeneutischen Besinnung auf die eigenen und die fremden Traditionen ein quasi-objektives, Analog zur psychotherapeutischen Arzt-Patienten-Situation sei daher ein partieller Abbruch der hermeneutischen Kommunikation zugunsten objektiver Erkenntnismethoden nötig. Diese werden wie folgt zusammengefasst:Es gibt bisher nicht DIE eine Hermeneutik, sondern nur mehrere spezielle Hermeneutiken.Es ist schwer, der allgemeinen Hermeneutik ihren Ort anzuweisen.Die Hermeneutik steht im Zusammenhang mit der Kunst zu denken und ist somit philosophisch. Die Konstruktion dieses Kontextes wird als unendliche Aufgabe bestimmt, für die es keine sicheren Regeln geben könne. Thema ist die Bearbeitung von Friedrich Schleiermachers „Hermeneutik und Kritik“. 63, S. 12; zitiert nach Grondin, S. 141.Vgl. Einen Text verstehen heißt, seiner Bewegung vom Sinn zum Bezug, von dem, was er sagt, zu dem, wovon er handelt, folgen.“ So bestehe der Sinn von Texten mythischen Charakters in der Aufforderung, den Text als Ausgangspunkt einer neuen Weltsicht zu nehmen.Eine analoge Tiefensemantik gibt es für Ricœur auch bei der Interpretation sozialer Phänomene, „d.
Dabei ist gerade der vermeintliche Nachteil des Auslegers, nicht unmittelbar zu wissen, was der Autor dachte, der entscheidende Vorteil. Das Ziel ist dabei Missverständnisse zu vermeiden.Die strenge Praxis geht davon aus, dass sich das Missverstehen von selbst ergibt und das Verstehen auf jedem Punkt gewollt und gesucht werden muss.Es gilt das qualitative Missverstehen des Inhalts und das quantitative Missverstehen des Tons zu vermeiden.Die Kunst kann ihre Regeln nur aus einer positiven Formel entwickeln: Das geschichtliche, divantorische, objektive und subjektive Nachkonstruieren der gegebenen Rede.Man muss sich auf der objektiven und subjektiven Seite dem Urheber gleichstellen.Der Sprachschatz und die Geschichte des Zeitalters eines Verfassers sind als Ganzes zu betrachten aus welchem seine Schriften als Einzelne verstanden werden müssen.Wenn die Kenntnis des bestimmten Sprachschatzes erst während des Auslegens durch lexikalische Hilfe und durch einzelne Bemerkungen zusammengerafft werden soll, kann keine selbstständige Auslegung entstehen.Wenn die nötigen Geschichtskenntnisse nur aus Prolegomenen genommen werden, so kann keine selbstständige Auslegung entstehen.Auch innerhalb einer einzelnen Schrift kann das Einzelne nur aus dem Ganzen verstanden werden.
dazu Grondin, S. 37 f. mit weiteren Nachweisen auf den platonischen Corpus: Politikos 260d, Epinomis 975c, Definitiones 414d. Grondin sieht darin zwei Fronten der gegenwärtigen Hermeneutik-Diskussion vorgezeichnet: „auf der einen Seite die herausfordernde „Wenn wir nun aber den Geist des gesamten Altertums nur durch seine Offenbarungen in den Werken der Schriftsteller erkennen können, diese aber selbst wieder die Erkenntnis des universellen Geistes voraussetzen, wie ist es möglich, da wir immer nur das eine nach dem anderen, nicht aber das Ganze zu gleicher Zeit auffassen können, das Einzelne zu erkennen, da dieses die Erkenntnis des Ganzen voraussetzt? Sie stützt sich auf sprachliche und historische Kenntnisse und situiert den Text im Ganzen der Sprache seiner Entstehungszeit. The Beacon Press, Boston.Kockelmans, Joseph 1993: Ideas for a Hermeneutic Phenomenology of the Natural Sciences. Wilhelm Dilthey Die Entstehung der Hermeneutik [1900] Ich habe in einer früheren Abhandlung die Darstellung der Individuation in der Menschenwelt besprochen, wie von der Kunst, insbesondere der Poesie, geschaffen wird.
Dennoch ist er ohne Zweifel einer der bedeutendsten und folgenreichsten Denker für unseren Umgang mit Texten. ).Martin Heidegger: Gesamtausgabe, Frankfurt am Main 1975 ff., Bd.
Amsterdam, Rodopi.Heelan, Patrick 1997: Why a Hermeneutic Philosophy of Natural Science? Schleiermacher entwickelt seine Auslegungslehre ausdrücklich in Hinsicht auf den Umgang mit dem Neuen Testament. Die Hermeneutik als Theorie und Praxis der Textauslegung und als Kunstlehre des Verstehens ist sicherlich keine genuine Errungenschaft des Deutschen Idealismus, kann sie doch auf eine Jahrtausende alte Tradition verweisen.
1162 Seiten, 259,00 EUR. Der Zirkel, dass ich a, b, c und so weiter nur durch A erkennen kann, aber dieses A selbst wieder nur durch a, b, c usf., ist unauflöslich, wenn beide A und a, b, c als Gegensätze gedacht werden, die sich wechselseitig bedingen und voraussetzen, nicht aber ihre Einheit anerkannt wird, so dass A nicht erst aus a, b, c usf. Es ist das Ereignis, das ganz Unmittelbare, vergleichbar nur der Erfahrung des Schönen in der Kunst. Die psychologische Auslegung will die Subjektivität des Autors und seiner Gedanken aus der Totalität seines Lebens heraus verstehen. Er ist in einen Lebenszusammenhang mit tradierten Regeln hineingeboren. Was das Werkzeug der Methode nicht leistet, muß vielmehr und kann auch wirklich durch eine Disziplin des Fragens und des Forschens geleistet werden, die Wahrheit verbürgt.“ Widerspruch ausgelöst haben vor allem Gadamers Behauptung einer autoritativen Geltung klassischer Texte und Kunstwerke gegenüber dem Gegenwartshorizont sowie seine Wendung gegen ein methodisches Instrumentarium, das die Gewinnung von Objektivität und Wahrheit in den Geisteswissenschaften sichern soll.Mit der Setzung eines Ergänzungsverhältnisses von „erklärenden“ Naturwissenschaften und „verstehenden“ Geisteswissenschaften verbindet „Für sie ergibt sich von Anfang an die Notwendigkeit, zugleich mit der hermeneutischen Besinnung auf die eigenen und die fremden Traditionen ein quasi-objektives, Analog zur psychotherapeutischen Arzt-Patienten-Situation sei daher ein partieller Abbruch der hermeneutischen Kommunikation zugunsten objektiver Erkenntnismethoden nötig. Diese werden wie folgt zusammengefasst:Es gibt bisher nicht DIE eine Hermeneutik, sondern nur mehrere spezielle Hermeneutiken.Es ist schwer, der allgemeinen Hermeneutik ihren Ort anzuweisen.Die Hermeneutik steht im Zusammenhang mit der Kunst zu denken und ist somit philosophisch. Die Konstruktion dieses Kontextes wird als unendliche Aufgabe bestimmt, für die es keine sicheren Regeln geben könne. Thema ist die Bearbeitung von Friedrich Schleiermachers „Hermeneutik und Kritik“. 63, S. 12; zitiert nach Grondin, S. 141.Vgl. Einen Text verstehen heißt, seiner Bewegung vom Sinn zum Bezug, von dem, was er sagt, zu dem, wovon er handelt, folgen.“ So bestehe der Sinn von Texten mythischen Charakters in der Aufforderung, den Text als Ausgangspunkt einer neuen Weltsicht zu nehmen.Eine analoge Tiefensemantik gibt es für Ricœur auch bei der Interpretation sozialer Phänomene, „d.
Dabei ist gerade der vermeintliche Nachteil des Auslegers, nicht unmittelbar zu wissen, was der Autor dachte, der entscheidende Vorteil. Das Ziel ist dabei Missverständnisse zu vermeiden.Die strenge Praxis geht davon aus, dass sich das Missverstehen von selbst ergibt und das Verstehen auf jedem Punkt gewollt und gesucht werden muss.Es gilt das qualitative Missverstehen des Inhalts und das quantitative Missverstehen des Tons zu vermeiden.Die Kunst kann ihre Regeln nur aus einer positiven Formel entwickeln: Das geschichtliche, divantorische, objektive und subjektive Nachkonstruieren der gegebenen Rede.Man muss sich auf der objektiven und subjektiven Seite dem Urheber gleichstellen.Der Sprachschatz und die Geschichte des Zeitalters eines Verfassers sind als Ganzes zu betrachten aus welchem seine Schriften als Einzelne verstanden werden müssen.Wenn die Kenntnis des bestimmten Sprachschatzes erst während des Auslegens durch lexikalische Hilfe und durch einzelne Bemerkungen zusammengerafft werden soll, kann keine selbstständige Auslegung entstehen.Wenn die nötigen Geschichtskenntnisse nur aus Prolegomenen genommen werden, so kann keine selbstständige Auslegung entstehen.Auch innerhalb einer einzelnen Schrift kann das Einzelne nur aus dem Ganzen verstanden werden.
dazu Grondin, S. 37 f. mit weiteren Nachweisen auf den platonischen Corpus: Politikos 260d, Epinomis 975c, Definitiones 414d. Grondin sieht darin zwei Fronten der gegenwärtigen Hermeneutik-Diskussion vorgezeichnet: „auf der einen Seite die herausfordernde „Wenn wir nun aber den Geist des gesamten Altertums nur durch seine Offenbarungen in den Werken der Schriftsteller erkennen können, diese aber selbst wieder die Erkenntnis des universellen Geistes voraussetzen, wie ist es möglich, da wir immer nur das eine nach dem anderen, nicht aber das Ganze zu gleicher Zeit auffassen können, das Einzelne zu erkennen, da dieses die Erkenntnis des Ganzen voraussetzt? Sie stützt sich auf sprachliche und historische Kenntnisse und situiert den Text im Ganzen der Sprache seiner Entstehungszeit. The Beacon Press, Boston.Kockelmans, Joseph 1993: Ideas for a Hermeneutic Phenomenology of the Natural Sciences. Wilhelm Dilthey Die Entstehung der Hermeneutik [1900] Ich habe in einer früheren Abhandlung die Darstellung der Individuation in der Menschenwelt besprochen, wie von der Kunst, insbesondere der Poesie, geschaffen wird.
Dennoch ist er ohne Zweifel einer der bedeutendsten und folgenreichsten Denker für unseren Umgang mit Texten. ).Martin Heidegger: Gesamtausgabe, Frankfurt am Main 1975 ff., Bd.
Amsterdam, Rodopi.Heelan, Patrick 1997: Why a Hermeneutic Philosophy of Natural Science? Schleiermacher entwickelt seine Auslegungslehre ausdrücklich in Hinsicht auf den Umgang mit dem Neuen Testament. Die Hermeneutik als Theorie und Praxis der Textauslegung und als Kunstlehre des Verstehens ist sicherlich keine genuine Errungenschaft des Deutschen Idealismus, kann sie doch auf eine Jahrtausende alte Tradition verweisen.